Ehebruch – Ehescheidung

Wenn die Partnerschaft am seidenen Faden hängt – Ehebruch und Konsequenzen

Ehebruch gilt zweifelsohne als einer der größten Vertrauensbrüche in einer Ehe. Der betrogene Ehepartner kann unterschiedlich reagieren – von Vergebung bis hin zum Streben nach einer Trennung. Fakt ist jedoch, dass Fremdgehen oft eine zentrale Rolle in Scheidungsverfahren spielt. Dieser Artikel beleuchtet, welche Bedeutung Untreue in der Scheidung hat, welche Konsequenzen dem untreuen Partner drohen und wie ein außereheliches Verhältnis den Unterhaltsanspruch beeinflussen kann. Zudem erläutert er, wie ein erfahrener Anwalt in solchen Angelegenheiten unterstützen kann und ob der Nachweis des Ehebruchs vor Gericht erforderlich ist, um ernst genommen zu werden.

Rechtliche Perspektive auf Ehebruch

Bis 1997 galt Ehebruch in Österreich als Straftat und wurde strafrechtlich verfolgt. Obwohl dieses Gesetz abgeschafft wurde, bleibt ein außereheliches Verhältnis ein schwerwiegender Fehler in einer Ehe. Ehebruch zählt zu den maßgeblichen Scheidungsgründen, wobei nicht jeder Seitensprung automatisch zum alleinigen Verschulden führt. Im Scheidungsverfahren prüft man, was die unwiderrufliche Zerrüttung der Ehe verursacht hat. Auch wenn ehelicher Betrug eine bedeutende Rolle spielen kann, sind auch andere Faktoren zu berücksichtigen. Ehebruch kann nicht nur Ursache, sondern auch Folge der ehelichen Zerrüttung sein!

Scheidungsgrund, Fremdgehen und Unterhaltsverpflichtungen

Unabhängig davon, ob Ehebruch nachgewiesen wurde, haben außereheliche Affären ähnliche Konsequenzen. Stellt das Gericht fest, dass ein außereheliches Verhältnis zur unheilbaren Zerrüttung geführt hat und keine schwerwiegenden Fehler des betrogenen Partners vorliegen, kann es dem untreuen Partner das alleinige oder überwiegende Verschulden zusprechen. Dies kann zu Unterhaltsverpflichtungen führen, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:

– Die Einkünfte des betrogenen Ehepartners reichen nicht aus, um den Lebensstandard beizubehalten.
– Die Einkünfte des untreuen Partners übersteigen die des anderen, was zu Unterhaltszahlungen führen kann.

Die Berufstätigkeit nach der Scheidung wird in der Regel erwartet, es sei denn, die Ausübung einer Arbeit ist dem unterhaltsberechtigten Ehegatten aufgrund familiärer Verpflichtungen nicht zuzumuten.

Ehebruch vor Gericht beweisen

Die Herausforderung besteht darin, Ehebruch vor Gericht zu beweisen, da der Tatbestand Geschlechtsverkehr mit einer anderen Person erfordert. Andere sexuelle Aktivitäten gelten nicht als Ehebruch, sondern als schweres eheliches Vergehen. Der Nachweis gestaltet sich schwierig, es sei denn, es liegen eindeutige Beweise wie Fotos, Videos oder Zeugen mit konkreten Wahrnehmungen vor.

Da der Nachweis von Ehebruch komplex ist, neigen betrogene Partner oft dazu, auf schwere eheliche Verfehlungen zu plädieren. Ein erfahrener Scheidungsanwalt, spezialisiert auf Betrugsfälle innerhalb von Ehen, kann hierbei unterstützen. Er kennt effektive Methoden, um die Verfehlungen des Ex-Partners vor Gericht zu dokumentieren und sicherzustellen, dass diesem die alleinige Schuld an der Zerrüttung der Ehe zugesprochen wird. Außereheliche Affären haben ähnliche Konsequenzen wie Ehebruch und sollten daher ernsthaft in Betracht gezogen werden.