Unterschiede zwischen Summenversicherung und Schadenversicherung
Versicherungen spielen eine wesentliche Rolle bei der finanziellen Absicherung. Doch die Vielzahl an Begriffen und Typen kann verwirrend sein. Besonders die Begriffe „Summenversicherung“ und „Schadenversicherung“ werfen oft Fragen auf. Deshalb erklären wir in diesem Beitrag die Unterschiede zwischen diesen beiden wichtigen Versicherungsarten.
Schadenversicherung
Eine Schadenversicherung, auch Schadensersatzversicherung genannt, basiert auf dem tatsächlichen Schaden, den der Versicherungsnehmer erleidet. Im Schadensfall deckt sie den tatsächlichen finanziellen Verlust.
Beispiele für Schadenversicherungen sind:
- Sachversicherung: Sie deckt Schäden oder Verluste an physischen Objekten, wie etwa durch Feuer, Sturm oder Einbruch.
- Haftpflichtversicherung: Sie schützt den Versicherungsnehmer vor Ansprüchen Dritter, die aufgrund von Schäden entstehen, die er versehentlich verursacht hat.
- Rechtsschutzversicherung: Sie übernimmt die Kosten eines Rechtsstreits, in den der Versicherungsnehmer verwickelt ist.
Ein wesentliches Merkmal der Schadenversicherung ist das Bereicherungsverbot. Das bedeutet, dass die Versicherungsleistung den Versicherungsnehmer nicht besserstellen darf, als er vor dem Schaden war. Beispielsweise zahlt die Versicherung bei einem Hausbrand, der ein Haus im Wert von 200.000 Euro zerstört, maximal diesen Betrag aus, selbst wenn mehrere Versicherungen bestehen.
Summenversicherung
Im Gegensatz zur Schadenversicherung basiert die Summenversicherung auf einer im Voraus festgelegten Auszahlungssumme, unabhängig von der Höhe des tatsächlichen Schadens.
Typische Summenversicherungen sind:
- Lebensversicherung: Im Todesfall des Versicherten zahlt sie eine vereinbarte Summe an die Begünstigten.
- Unfallversicherung: Sie zahlt im Falle einer Invalidität oder eines Todes infolge eines Unfalls eine festgelegte Summe.
- Krankenversicherung: Bestimmte Leistungen, wie ein Tagegeld bei Krankenhausaufenthalten, können hier im Voraus festgelegt sein.
Ein charakteristisches Merkmal der Summenversicherung ist, dass sie eine vorher bestimmte Summe auszahlt, unabhängig davon, wie hoch der tatsächliche Schaden ist. Wenn in einer Unfallversicherung eine Invaliditätssumme von 100.000 Euro vereinbart wurde, erhält der Versicherungsnehmer diese Summe auch dann, wenn die tatsächlichen Kosten der Behinderung niedriger sind.
Fazit
Der entscheidende Unterschied zwischen Schaden- und Summenversicherung liegt in der Art der Auszahlung im Schadensfall. Während die Schadenversicherung den tatsächlich erlittenen Verlust ausgleicht, zahlt die Summenversicherung eine festgelegte Summe aus, unabhängig von der Schadenshöhe.
Das Verständnis dieses Unterschieds hilft Ihnen, die richtige Versicherungsart für Ihre Bedürfnisse zu wählen. Beide Versicherungsformen haben ihre spezifischen Anwendungsbereiche und bieten jeweils Vorteile, die je nach Situation des Versicherungsnehmers genutzt werden können.
Falls Sie Fragen zu diesen Versicherungstypen haben oder Unterstützung bei der Auswahl der richtigen Versicherung benötigen, stehen wir Ihnen als erfahrene Rechtsanwälte gerne zur Verfügung.